Was ist EVA?

Hinter dem Methodentraining "EVA" (= Eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten nach Klippert) verbirgt sich eine Lernkonzeption, die sich auf die Unterrichtspraxis konzentriert und die unsere Schülerinnen und Schüler auf ein lebenslanges Lernen vorbereitet. Diese wurde im Schuljahr 1999/ 2000 erstmalig in den 5. Klassen eingeführt und seitdem ständig weiterentwickelt. Heute nehmen alle Klassen der Stufen 5 bis 8 an den EVA-Trainingstagen teil, die Klassen des 10. Jahrgangs werden auf die Abschlussprüfungen in den Hauptfächern vorbereitet.

Welche gesellschaftliche Bedeutung hat eine solche Lernkonzeption?

An der Realschule Wipperfürth legen wir seit vielen Jahren Wert auf innovative Lernkonzepte. Unserer Meinung nach lässt sich Schule nicht isoliert betrachten, sondern ist Bestandteil eines gesellschaftlichen Systems, das einem permanenten Wandel unterliegt. Globalisierung und Liberalisierung prägen die Arbeitsmärkte, von unseren Schülerinnen und Schülern werden im späteren Berufsleben Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verlangt. Die Anforderungsprofile der Ausbildungsbetriebe und Unternehmen erwarten neben der Fachkompetenz zunehmend weitere Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Zudem stehen die Bildungsmöglichkeiten an den Schulen immer wieder im Zentrum der öffentlichen Debatten, nicht zuletzt durch das schlechte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler an den internationalen Vergleichsstudien, wie z.B. PISA oder TIMSS.

Die Ministerien haben darauf mit der Entwicklung der neuen Kernlehrpläne für die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch reagiert, die einen starken Akzent auf die Vermittlung von Methoden- und Medienkompetenz legen. Wesentliches Merkmal ist dabei die bewusste Förderung der Selbstständigkeit und der Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler.

Welche Zielsetzung verbinden sich mit dem EVA-Training?

Das EVA-Lernkonzept an der Realschule Wipperfürth trägt den oben genannten Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler Rechnung und fördert insbesondere die folgenden Kompetenzen:

• Erlernen elementarer Arbeitstechniken im Rahmen des Methodentrainings

=> Markieren und Strukturieren

=> Effektives Üben

=> Präsentationstechniken etc.

• Vermittlung von Schlüsselqualifikationen

=> Selbstständigkeit

=> Motivation

=> Flexibilität etc.

• Steigerung der Kommunikationsfähigkeit

=> Gesprächsregeln

=> Argumentieren

=> freies Sprechen etc.

• Förderung der Teamentwicklung in den einzelnen Klassen

=> Klassengemeinschaft

=> Respekt und Toleranz

=> Kooperation etc.

Unterstützt wird der Umgang miteinander durch unser Respektteam.

Wie wird EVA an der HVRS konkret umgesetzt?

Das Training des eigenverantwortlichen Lernens und Arbeitens beginnt bei uns in der 5. Klasse. Alle Schülerinnen und Schüler haben regelmäßige Schwerpunkttage, an denen während eines ganzen Vormittags Arbeitstechniken intensiv erarbeitet werden. Diese können dann in den Fachunterricht eingebunden und weiter entwickelt werden. Auf diese Weise erweitern die Schülerinnen und Schüler sowohl ihr Fachwissen, entwickeln aber zugleich ihr Methodenrepertoire und ihre sozialen Kompetenzen. Im Laufe der Schulzeit erwerben unsere Schülerinnen und Schüler somit fundierte Methoden- und Sozialkompetenzen.

Wer koordiniert EVA?

Zusätzlich zu einer Gesamtkoordinatorin wird jeder Jahrgang von einer Kollegin bzw. einem Kollegen betreut. Zu ihren Aufgaben gehört: Information der Kolleginnen und Kollegen und die Leitung der Nachbesprechung. 

Die abgedruckte Übersicht zeigt die Planung und Verteilung der Themen für ein ganzes Schuljahr.

Diese Übersicht ist vorläufig. Änderungen können folgen.

Wie man der Übersicht entnehmen kann, ist das EVA-Konzept der schulischen Situation der Schülerinnen und Schüler angepasst. Im 5. Jahrgang liegt das Hauptaugenmerk auf grundlegenden Techniken wie Planung der Hausaufgeaben, Gruppenarbeit und effektivem Üben. Bei einigen Kindern ist dies nicht nötig, für diese Fünftklässler bedeutet das eine Wiederholung, andere dagegen weisen ein Manko in diesen grundlegenden Arbeitsmethoden auf. Für die Bildung und Festigung der Klassengemienschaft haben wir einen EVA-Tag Erlebnispädagogik in das Programm aufgenommen, der gemeinsam mit externen Trainern durchgeführt wird.

In den folgenden Jahrgängen erweitern wir die Kompetenzen über das Markieren und Strukturieren, die Informationsverarbeitung bis hin zu den Präsentationstechniken mit Hilfe digitaler Medien.

So begleitet und schult das EVA-Training die Schülerinnen und Schüler während der gesamten Schulzeit an der Hermann-Voss-Realschule.

Wann und wie erfolgt Evaluation?

Um effektiv und erfolgreich Ergebnisse hinsichtlich von Lernmethoden und Lernverhalten bei den Schülerinnen und Schülern zu erzielen, ist es wichtig, die Planung und Durchführung der EVA-Spiralen ständig zu überprüfen. Diese Evaluation findet im Anschluss an jeden EVA-Tag statt. Von der ersten bis zur fünften Stunde wird das Kompetenztraining durchgeführt. Im Anschluss daran setzen sich die EVA-Trainer, meist sind das die Klassenlehrer, zusammen, um im Feedback den Ablauf des Vormittags zu besprechen und Revue passieren zu lassen. Pro Stufe ist dem Kollegenteam ein EVA-Koordinator zugeordnet. So kann bemängelt werden, wenn Arbeitsblätter Fehler aufweisen, wenn ein Arbeitsblatt zu kompliziert zu sein scheint oder nicht geeignet für die Vermittlung einer bestimmten erstrebten Methode ist, oder der Unterrichtsverlauf eventuell umgestellt werden sollte. Im günstigen Fall gibt es nichts zu kritisieren, die Gestaltung der EVA-Spirale hat sich bewährt.

Das EVA-Konzept der Hermann-Voss-Realschule Wipperfürth hat sich bewährt und ist zu einem festen Bestandteil unseres Schulprogramms geworden.